Tag 42-44

Tag 42-44

Constanta, eine Hafenstadt am Schwarze Meer!

Hier gönnen wir uns eine wohlverdiente Pause, dazu zählt natürlich auch Ausschlafen! Die Altstadt von Constanta haben wir als erstes auf dem Plan. Trotz Pause bleibt das Fahrrad nicht stehen, wir radeln vom Campingplatz in die 15km entfernte Altstadt, da der Campingplatz in Mamaia liegt. Mamaia ist ein 8 Kilometer langer Strandabschnitt, vermutlich der beliebteste Badeort in Rumänien, es reiht sich ein Hotel an das andere und zwischendrin der Campingplatz.

Kurz bevor wir die Altstadt erreichen, treffen wir wieder auf die vier Österreicher, die Freude war groß und ab ging es in den nächsten Biergarten! Hier plauderten wir nochmals ausführlich über unsere Reiseerlebnisse bevor wir uns endgültig von Christa, Richard, Hans und Peperl verabschiedeten, sie reisen am nächsten Tag wieder in die Steiermark zurück.

In der Altstadt haben wir als erstes die Carol-I.-Moschee entdeckt, da das Minarett nicht zu übersehen war! Es ist möglich die Moschee zu besichtigen, was wir auch getan haben. Anschließend sind wir die 140 Stufen auf den Minarettturm gegangen um die schöne Aussicht auf die Altstadt und den Hafen zu genießen. In der Altstadt von Constanta stehen einige beeindruckende und historische Gebäude die jedoch ihre Glanzzeit schon lange hinter sich haben und sehr traurig wirken, darunter zählen das 1910 eingeweihte Casino, die alte Synagoge die seid 1996 nicht mehr genutzt wird und das Hotel Carol. Zwischen Casino und Hotel verbirgt sich ein leicht zu übersehender kleiner Leuchtturm. Schnell hatten wir die Altstadt erkundet, da hier außer ein paar Touristen leider wenig Leben stattfindet.

Natürlich haben wir auch Mamaia ausgekundschaftet! Einen schönen Rundumblick über Mamaia und das Meer bietet die Seilbahn „Telegondola“.

Und wie sich das für einen Touristenort gehört, gibt es Touristenklimbim und Fast Food Lokale an jeder Ecke, die wir bei einer Radrunde entlang der Strandpromenade erkundet haben. Natürlich waren wir auch Bummeln in einer großen Shoppingmall und nicht zu vergessen am Strand haben wir auch faul rumgelegen!

Tag 41

Tag 41

Wir können es noch gar nicht fassen, wir nähern uns dem Ziel unserer Reise. Heute war nicht „Der Weg ist das Ziel“, sondern wir haben nur noch das Ziel vor Augen – das Schwarze Meer. Hier mündet die Donau, der Fluss den wir 40 Tage bereisten. Der einzige Fluß von West nach Ost. Der 2840 km durch Europa fließt, als Rinnsal im Schwarzwald beginnt, zu einem großen Strom anschwillt und weit verzweigt im Donaudelta ins Schwarze Meer mündet. Obwohl Constanta noch nicht unser Endziel ist, aber wir immer vom Schwarzen Meer als Endziel gesprochen haben, ist es das „heimliche Endziel“. Wo sonst? Die Donau verzweigt sich im Donaudelta sehr stark und es gibt somit mehrere Mündungsstellen.

Bevor wir aber von Constanta sprechen können, mussten wir noch 70km zurücklegen. Anfangs ging es wieder bergauf und bergab, bergauf und bergab, bis die Strecke langsam flacher wurde in Richtung Meer. Etwa 30km vor Constanta gibt es die obligatorische Bierpause! Dafür haben wir immer einen der zahlreichen kleinen Läden gewählt, die in jeder Ortschaft zu finden sind.

Zwischen Murfaltar und Constanta wurde uns nochmals nervlich alles abverlangt, der Adrenalinspiegel ist um einiges gestiegen! Die Fahrt ging entlang einer stark befahrenen 4-spurigen Straße ohne Seitenstreifen. Also mussten wir uns in den Strom einfügen, es gab das ein oder andere Hupen von ungeduldigen Autofahrern. Nichtsdestotrotz das haben wir auch überstanden. Gut sind wir in Constanta angekommen und suchen mit einer inneren Aufregung den ersten Blick zum Meer. Das ist schon ein emotionaler Augenblick, wenn man nach fast 3000km Radtour kurz vor dem Ziel ist. Denn nicht zu vergessen wir radeln ja noch ins Donaudelta!

Die Suche nach einem geeigneten Platz am Strand gestaltet sich schwierig, wir kamen mit den Fahrrädern den Abhang über die Treppen nicht so einfach hinunter, also mussten wir die Stelle umfahren und gingen an einen besser zugänglichen Strandbereich, hier haben wir mit lokalem Bier auf unseren Erfolg angestoßen. Endlich am Ziel!?

Die nächsten Tage verbringen wir in Constanta und schlafen mal wieder im Zelt, schließlich haben wir die Campingutensilien die ganze Zeit durch Bulgarien und Rumänien gekutscht.

Tag 40

Tag 40

Bei schönstem Sonnenschein und gut gestärkt verlassen wir Silistra. Zuerst geht es wieder über die Grenze nach Rumänien mit Passkontrolle. Wir mussten immer unsere Pässe zeigen, obwohl Rumänien und Bulgarien Mitglieder der EU sind, wird es hier noch ziemlich streng gehandhabt. Das nimmt leider auch immer viel Zeit in Anspruch.

Die Landschaft auf dieser Etappe verändert sich, es wird hügeliger, es gibt mehr Weingüter und Obstplantagen. Das bedeutet mehr Abwechslung, die Tour war zwar anstrengender, aber auch schöner als die letzten Tage. Die Eintönigkeit der letzten Tage hat auch etwas träge gemacht. Ein letzter Blick auf die Donau und dann ging es rechts weg Richtung Constanta am Schwarzen Meer. Die Donau werden wir erst im Donaudelta wieder zu Gesicht bekommen.

Eingebettet in die Weinberge liegt das Kloster Dervent. Nachdem wir uns den Berg hoch gearbeitet haben, legen wir hier eine kleine Verschnaufpause ein.

Die Menschen grüßen nach wie vor freundlich und sogar die Polizei schickt einen Gruß mit dem Martinshorn.

Die Mittagspause haben wir in Băneasa gemacht, es gibt ein Bier und ein Hotdog, lecker. Und wen treffen wir wieder, unsere vier Österreicher, mit denen wir auch am Abend zusammensitzen werden. Denn zwischen Silistra und Constata gibt es nur sehr wenige bzw. kaum Schlafmöglichkeiten. Im Internet sind wir per Zufall auf eine Pension in Adamclisi gestoßen und die steuern wir alle an. Eine sehr schöne Pension mitten im Nirgendwo!

Nach einem Bad im Pool und einem Abendessen sitzen wir gemeinsam beieinander, tauschen die ein oder andere Anekdote der Reise aus und haben viel Spaß.

Tag 39

Tag 39

Gleich am Morgen, als wir die Fahrräder gepackt haben, wurden wir mit einem freundlichen „Servus“ von den vier Österreichern begrüßt, die wir seit Belgrad immer mal wieder getroffen haben. Christa, Richard, Hans und Peperl machen die gleiche Route wie wir zum Schwarzen Meer. Nach einem kurzen Schwätzchen radelten die Vier los und wir bepackten unsere Drahtesel fertig.

Es ging heute etwas schleppend voran, gefühlt klebten wir auf der Straße, es war kein Vorankommen. Schuld daran war nicht etwa unsere Motivation, sondern ein heftiger Gegenwind aus Nordosten. Das kostete uns einige Mühe! Die Tour führte uns wieder immer geradeaus, von einem Ort zum anderen, vorbei an Feldern abwechselnd Mais-, Sonnenblumen oder auch Getreidefelder. Die Gegend ist schon sehr eintönig.

2019/07/26/tag-40/Das heutige Ziel war Silistra an der Donau im letzten Zipfel Bulgariens. Zuvor mussten wir aber mit der Fähre noch die Donau überqueren. Den letzten größeren Ort Călăraşi, auf der Nordseite der Donau, ließen wir links liegen und nahmen die gut zu radelnde Umgehungsstraße Richtung Fähre. Hier war der Wind wieder mit uns. Die Fähre ist für Radfahrer kostenlos, egal welche man nimmt und nicht dämlich nachfragt. Nach der Fährüberfahrt kommt nach wenigen Metern die Grenzstation nach Bulgarien und wir waren sofort in Silistra.

Silistra ist eine sehr gepflegte Stadt mit historischen Hintergrund. Es gibt mehrere Ausgrabungsstätten. An einer alte Moschee aus der Zeit als die Osmanen hier regierten, sind wir ebenfalls vorbei gekommen.

Wir haben ein sehr tolles Hotel für einen schmalen Taler gefunden und haben bei einem Spaziergang durch die Stadt, mit anschließendem guten Essen, den Tag ausklingen lassen.

Tag 38

Tag 38

Nach einer regenreichen Nacht starten wir heute bei angenehmen Temperaturen und verlassen Giurgiu über eine vierspurige stark befahrene Straße. An dieser Stelle sprechen wir den rumänischen Kraftfahrern ein Lob aus, die mit gebührenden Abstand an uns vorbeiziehen!

Zu berichten gibt es nicht besonders viel, die Route mit ihren Ortschaften, die gesäumt sind von zahlreichen Mirabellenbäumen wirken eintönig und gefühlt wiederholt sich alles! Die Menschen sind aber stets freundlich und grüßen uns immer mit einem „großen Hallo“. Es kommt gelegentlich vor, dass uns Obst aus den eigenen Gärten angeboten wird, was wir gerne annehmen. In fast jedem Ort gibt es Ziehbrunnen, die vermutlich auch alle noch betrieben werden. Oft haben wir in den letzten Tagen Menschen beobachtet die mit großen Gefäßen Wasser schöpfen und nach Hause schleppen.

Die Donau bekommen wir zur Zeit eher nicht zu sehen, da wir sehr weit entfernt der Landstraße entlang radeln. Die Etappen sind aktuell auf 70 – 80 km beschränkt, da die Übernachtungsmöglichkeiten keine große Auswahl bieten und außerdem haben wir noch genügend Zeit! Campingplätze gibt es erst wieder in Constanta.

Interessant sind manchmal die Zusatzschilder am Ortseingang von Städten. Vermutlich sind die Abgase nicht gewünscht!

Das heutige Tagesziel ist Oltenița nach 76km gewesen. Die Stadt war schnell erkundet, da sie keine bewegenden Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, stattdessen gibt es altgediente Wohnblöcke mit stark Renovierungsbedürftiger Substanz. Einen sanierten Wasserturm haben wir in Zentrumsnähe entdeckt.